Hallo ihr Lieben,
Die Meisten von euch werden wahrscheinlich mittlerweile
mitbekommen haben, dass ich schon seit gut 8 Wochen wieder in Deutschland bin;
und mich morgen auch schon wieder auf den Weg zurück nach Argentinien begeben
werde. Aus meiner letzten Rundmail war diese Idee ja schon irgendwie heraus zu
lesen, nun werde ich sie auch bis in die Umsetzung verfolgen und kann es auch
selbst kaum glauben ;)
Meine vorerst letzten Tage in Argentinien waren noch
wunderschön! Sie waren durchzogen von Abschiedsschmerz, allerdings war ich mir
schon zu dieser Zeit ziemlich sicher, es wird nur ein Abschied für ein paar
Monate, also ein „bis bald“ und nicht ein „ich hoffe wir sehen uns mal wieder
im Leben“. Auch eine Abschiedsparty durfte natürlich nicht fehlen, für die
Argentinier noch weniger als für mich! Der Abschied von der Schule ging da
etwas gesitteter zu, war auch wunderschön auf seine Art.
Ich habe den zu meinem zu Hause gewordenen Cerro Radal an
einem super schönen Wintertag mit strahlend blauem Himmel und schneebedeckten
Bergen im Hintergrund verlassen. Wenn man vom Flughafen in Patagonien in die
Luft steigt, bekommt man noch mal dieses atemberaubende Panorama der
schneebedeckten Anden von oben zu sehen. Unglaublich! Nach 2 Stunden Flug
landet man in Buenos Aires, einer der Größten Städte der Welt, überzogen wie
von einer Staub, Abgas und Chemieschicht der Farbe braun und kann es noch
weniger glauben! Kulturschock innerhalb Argentiniens.
Die ersten Tage hier in Deutschland waren sehr extrem. Auf
der einen Seite eine unglaubliche, anfangs fast nicht auszuhaltende Sehnsucht
nach allen in Argentinien lieb gewonnenen Menschen. Auf der anderen Seite eine
Freude, meine Familie und Freunde wieder zu sehen. Wie bringe ich diese zwei
Seiten nun zusammen? Mit der Sehnsucht umgehen, sie bewusst auch zu leben, aber
auf eine schöne Art. Und mich auf meinen Ort hier in Deutschland, auf die
Menschen einzulassen. Ich finde man kann auch von einem wieder Eingewöhnen und
einem wieder neu kennen lernen mit Familie und Freunden sprechen. Es hat sich
ja auf gewissen Ebenen viel verändert! Auch mein kleiner Bruder lebt nicht mehr
zu Hause, Freundinnen und Freunde sind weggezogen, gehen ihre Wege, jeder in
eine andere Richtung. Und dennoch hat man mit den Freunden eine Vergangenheit, die einen stark
verbindet.
Zur Familienzusammenführungszwecken bin ich mit meinen Eltern auf die schöne Nordseeinsel Amrum gefahren, wo wir auf die zwei Wattenmeerfreunde, meine Brüder, gestoßen sind. Nach diesem kleinen Ausflug in den Norden unseres schönen Deutschlands habe ich mich endgültig entschieden, wieder zurück nach Argentinien zu gehen.
Zur Familienzusammenführungszwecken bin ich mit meinen Eltern auf die schöne Nordseeinsel Amrum gefahren, wo wir auf die zwei Wattenmeerfreunde, meine Brüder, gestoßen sind. Nach diesem kleinen Ausflug in den Norden unseres schönen Deutschlands habe ich mich endgültig entschieden, wieder zurück nach Argentinien zu gehen.
Ich wusste nun, bald werde ich Witten wieder verlassen und
stand vor der Aufgabe, mich trotzdem, wenn auch nur für kurze Zeit, einzuleben,
wohl zu fühlen und zur Ruhe zu kommen, zu mir zu kommen, um dann bewusst und
mit neu geschöpfter Kraft wieder nach Argentinien zurückkehren zu können.
Während der Zeit in Deutschland habe ich für mich die Frage
nach dem „Wieso“ immer wieder bewegt und bearbeitet. Und dennoch kann ich sie in
dem Sinne nicht konkret beantworten. Es ist mehr ein Gefühl, da in Argentinien
warte noch etwas auf mich. Ich habe keinen genauen Plan was ich machen werde
wenn ich dort ankomme. Aber es fühlt sich richtig an. Es gibt keine guten oder
schlechten Entscheidungen. Wenn ich mich entscheide, nach Argentinien zu gehen,
wird das meinen Lebensweg in eine bestimmte Richtung verändern, aber es wird nie eine gut noch schlechte Entscheidung gewesen sein. Und es kann auch immer die Entscheidung getroffen
werden wieder zurück nach Deutschland oder sonst wohin zu gehen. Klar ist
Argentinien weit weg, grob geschätzte 14000 Kilometer Luftlinie, dennoch fühlt
es sich für mich näher an. Ich war schon mal da, weiß wie es dort aussieht, wie
die Luft dort riecht, wie sich der Regen anfühlt. Das lässt die 14000Kilometer
erheblich kürzer werden! Ich werde an den gleichen Ort zurückgehen, wo ich das letzte Jahr auch war, allerdings nicht weiter in der Schule als Freiwillige arbeiten. Ich bin gespannt was kommt!
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen erst mal alles gute auf allen euren Lebenswegen, wohin sie auch gehen werden.
Bis bald!
Alma
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen erst mal alles gute auf allen euren Lebenswegen, wohin sie auch gehen werden.
Bis bald!
Alma
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