Montag, 20. August 2012

Ankommen

Ich bin in Argentinien!!! Obwohl ich nun schon fast seit vier Tagen hier bin, ist es immernoch ein bisschen unfassbar. Ich denke, ich werde noch Zeit brauchen, hier anzukommen, mich einzuleben und es fassen zu können. Man sagt, wenn ein Mensch mit dem Flugzeug reist, kommt die Seele nicht hinterher. So fühle ich mich ein bisschen. Aber ich denke sie wird kommen. 
Der Flug war dank ein paar Baldrian-Tabletten auszuhalten. Bis auf der letzte Flug, da hatten wir ein paar Luftlöcher mehr die in mir etwas Unbehagen und Übelkeit hervorriefen. Aber wir sind gut gelandet, ich wurde von einem Vater der Schule und Claudia, meine Ansprechpartnerin hier, abgeholt, den Fahrradkarton, haben wir aufs Dach geschnallt und los ging es Richtung El Bolson. Leider war es schon dunkel, die Strecke soll wohl wunderschön sein. Nächstes mal ;)
Die erste Nacht habe ich bei Claudia und ihrer Familie auf dem Sofa geschlafen. Und am nächsten Morgen ging es auch direkt um 7Uhr weiter zur Schule. Hier habe ich Cornelius, den jetztigen Freiwilligen getroffen. Er hat mir ein bisschen gezeigt, wie so der Tagesablauf aussieht, was gemacht werden muss und was ich sonst so für Möglichkeiten und Freiräume habe. Es war sein letzter Tag in der Schule, deswegen war alles ein bisschen anders und nicht so beispielhaft für meine nächste Zeit aber ich denke es hat sowieso jeder seinen eigenen Rythmus und meinen werde ich schon selber finden.
Die Schule fängt um 8.45Uhr an. Die Lehrer kommen, die Eltern kommen und bringen ihre Kinder, es gibt erst mal eine Runde Mate. Wir beginnen mit einer Morgenrunde, danach gehen alle in ihre Klassen. Es gibt 6 Klassen. In jeder Klasse sind ca. 7 bis 12 Kinder. Um 10.45Uhr ist Frühstückspause. Heute gab es zur feier des Tages Kuchen den Cornelius mitgebracht hat. Die Schule und der Kindergarten nebenan haben ein großes Grundstück mit viel Platz zum Fangenspielen, Klettern und Schaukeln. Die Kinder haben mich auch sofort mit nach draußen gezogen, wollten mit mir fangen spielen und schaukeln. Nach der Pause geht der Unterricht weiter und um 13.15Uhr ist die Schule zu Ende.
Mein Spanisch ist wirklich noch aufbaufähig. Ich verstehe zwar den ein oder anderen Satz aber mit dem Sprechen ist das so eine Sache. Obwohl alle sagen, dass ich es schnell lernen werde, hab ich es als ein bisschen störend emfunden. Es hindert mich daran, sofort mehr Kontakt mit den Menschen aufzunehmen. Ich meine ich bin sowieso nicht der komunikativste Mensch der Welt aber wenn ich dann noch nicht mal die Sprache spreche ist es eben auch nicht gerade förderlich. Aber ich bleibe zuversichtlich und heute, nach vier Tagen, habe ich auch schon das Gefühl, noch ein bisschen mehr zu verstehen und ich bringe auch den ein oder anderen Satz zu stande.
 Im Laufe des Tages habe ich meine Sachen in mein zukünftiges zu Hause gebracht. Ich werde erst mal in dem Hostel Rey Sol wohnen. Es liegt einen Ort weiter Richtung Süden, Lago Puelo. Hier habe ich ein Bett in einem Zimmer. Da zur Zeit nicht viele Gäste da sind, habe ich das Zimmer für mich alleine. Das Hostel ist ziemlich schön. Es liegt am Ortsrand, mitten im Grünen. Sehr gemütlich! Hier finden auch regelmäßg Veranstaltungen statt wie Flamencokurse, Yoga, Musikabende und so weiter.
Cornelius, der jetztige Freiwillige, ist nur noch bis Montag hier. Deswegen bin ich direkt wieder zurück nach El Bolson um noch die Zeit zu nutzten in der er hier ist. Ich war das ganze Wochenende mit ihm, seinem Bruder und vielen verschiedenen Argentiniern unterwegs, wir haben gekocht, waren bei einem Tangoabend in einer Bar, am nächsten Tag auf dem Kunstmarkt in El Bolson, haben wieder gekocht, waren auf einer Cumbia-Party wo ein Freund mit seiner Band Musik gemacht hat, waren am nächsten Tag auf einer wunderschönen Farm hier in der Nähe und schließlich bin ich gestern Abend dann wieder zurück zum Hostel gefahren um mich ein bisschen auszuruhen, mich einzurichten und mal zur Ruhe zu kommen.

Morgen wird mein erster Arbeitstag in der Schule sein. Ich bin ziemlich gespannt und aufgeregt! Mein Wörterbuch werde ich immer parat haben weil morgen ist keiner mehr da, der notfalls doch mal übersetzten kann!

Viele liebe Grüße aus dem kalten, rauen, wunderschönen Patagonien!
Alma